Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
 
mit dem Beginn meiner Amtszeit waren wir schon mit Corona zu vielerlei Maßnahmen und Einschränkungen gezwungen. Im Sommer 2020 folgte dann noch eine Hochwassersituation, die uns viel abverlangte. Durch ehrenamtliches Engagement konnte Schlimmeres verhindert werden. Mit der Regelung unserer ärztlichen Versorgung vor drei Wochen war ich fest überzeugt, dass wir uns nun endlich wieder dem Tagesgeschäft widmen können um Projekte weiter voran zu treiben und um wichtige und schöne Infrastrukturprojekte auf den Weg zu bringen oder diese in der Planung abzuschließen.
 
Mitten in diese Vorfreude auf die Arbeit kam dann am 24.02.2022 die Meldung, dass Russland nun doch einen Krieg gegen die Ukraine führt. Ein Krieg auf europäischen Boden, keine drei Flugstunden von uns entfernt.
 
Ein einzelner Mensch verursacht hier Leid, Kummer und Angst unter der ukrainischen und zum Teil auch unter seiner eigenen Bevölkerung. Was er wohl nicht erwartet hat, ist die große Einigkeit des Westens.
 
Die Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft sind etwas, was mich sehr Stolz auf uns alle macht.
 
All unsere eigenen vermeintlich großen oder kleinen Probleme treten in den Hintergrund beim Gedanken daran, dass jemand einfach, weil er meint er kann es, in ein demokratisches Land einzieht, um es in seinen Grundfesten zu zerstören um es sich samt seinen Einwohnern zu eigen zu machen.
 
Dass so etwas im 21 Jahrhundert noch möglich ist, macht einen fassungslos. Es liegt mir fern hier politisch zu urteilen, aber allein menschlich ist es ein totales Versagen.
 
Wir möchten den auf der Flucht befindlichen Menschen gerne helfen und starten aus diesem Grund eine Umfrage nach privatem Wohnraum. Dieser soll solidarisch zur Verfügung gestellt werden. Da wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht wissen wann, ob und ggf. wieviele Flüchtlinge in unseren Landkreis kommen, ist dies eine Vorkehrungsmaßnahme, um vorbereitet zu sein. In erster Linie wird das Landratsamt die Menschen unterbringen.
 
Auf unserer Homepage haben wir ein Kontaktformular hinterlegt.
 
Hier können Sie Angaben zum Objekt machen (Zimmer oder Wohnung) und wieviele Menschen Sie bei sich aufnehmen könnten und wie lange.
 
Aus diesen Zuschriften werden wir eine Datenbank erstellen und im Bedarfsfall auf Sie zukommen.
 
So sehr ich hoffe und mir für die Menschen dort wünsche, dass sie dem Angriff standhalten können um ihre geliebte Heimat zu verteidigen, so sehr muss uns allen die aktuelle Situation doch etwas dieser Hoffnung nehmen.
 
Im Namen aller bedanke ich mich schon jetzt für Ihre Solidarität und Ihre Unterstützung.
 
Wir benötigen für den Fall der Fälle, dass wir mit Englisch nicht weiter kommen, vielleicht auch noch 2-3 ehrenamtliche Personen, welche sich im Notfall als Übersetzer vom Deutschen ins Ukrainische zur Verfügung stellen würden.

Mirjam Steiner, Gemeinschaftsvorsitzende

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